Revolutionen in der Gentechnik

Die Gentechnik ist ein kontroverser Forschungsbereich. Immer wieder muss zwischen Machbarem und Ethik abgewogen werden.

Als Gregor Mendel 1866 die Mendelschen Regeln veröffentlichte, trat er keine Welle der Begeisterung los. Seine Erkenntnisse wurden mit Skepsis betrachtet - immerhin war seine Theorie komplett neu.

Heutzutage ist die Genetik nicht nur akzeptiert, sondern ein Bereich der Forschung der das Potential hat den Menschen, wie wir ihn kennen, komplett zu verändern!

Zwei aktuell diskutierte Methoden der Genetik stellen wir Ihnen hier vor.

Die CRISPR/Cas9 Technologie

Die CRISPR Technik (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats) erlaubt es Bakterien - und künftig vielleicht auch Menschen - schnell und einfach ihre DNA zu verändern: Wenn Viren schädliche DNA in den Organismus einschleusen, erkennt das Bakterium diese und eliminiert die DNA.

Die CrisprCas9 Methode kurz erklärt: Das Bakterium erkennt die schadhafte Virus DNA und produziert zwei kurze RNA Abschnitte - einer der Abschnitte enthält einen Abschnitt der Virus DNA. Die RNA Abschnitte formen einen Komplex mit einem Protein, das Cas9 genannt wird.

Cas9 erkennt anschließend die Virus DNA und „zerschneidet“ sie. Wenn künftig ein Virus derselben Art seine DNA in das Bakterium einschleust, erkennt das Bakterium diese und eliminiert sie.

 

Das deutsche Ministerium für Bildung und Forschung hat eine informative Grafik dazu erstellt.

Bildquelle: © Pflanzenforschung.de

Bildquelle: © Pflanzenforschung.de

Beim Menschen würden auch schadhafte Abschnitte der eigenen DNA angegriffen werden: die Methode erlaubt es jeden DNA Strang an einer gewissen Stelle präzise zu zerschneiden.

Wenn der Schnitt durchgeführt wurde, erneuert sich die DNA und produziert einen Abschnitt, der nicht „schädlich“ ist. Im Moment treten hierbei noch unkontrollierbare Mutationen auf; Forscher untersuchen aber schon, ob die zerschnittene DNA durch gesunde Teile ersetzt werden kann.

Die CRISPR Methode hat viele Vorteile: sie ist billig, einfach und geht schnell! Außerdem erlaubt sie es Forschern Krankheiten anzugreifen, bei der mehrere Mutationen in der DNA vorkommen und mehr als ein einzelner Gen-Abschnitt für die Krankheit verantwortlich ist. 

Chimären

Chimären sind (potentielle) Lebewesen, die entstehen, indem Forscher nicht menschlichen Embryonen menschliches Gewebe transplantieren. Man nehme einen Tierembryo und versehe ihn mit menschlichen Stammzellen - so die Grundlage.

Embryonen von Tieren - bevorzugt Schweinen - werden genetisch so modifiziert, dass sie ein gewisses Organ nicht mehr eigenständig entwickeln können. Anschließend werden menschliche Stammzellen in den Organismus transplantiert, sodass statt dem tierischen ein menschliches Organ wächst.

Das Problem: bis jetzt ist es Forschern noch nicht möglich zu kontrollieren, welches Organ sich entwickeln wird. Erst nach einer Tragzeit von 28 Tagen wird kontrolliert welches Organ sich gebildet hat.

Es könnten beispielsweise statt einer Leber auch ein Gehirn, menschliche Spermien oder Eizellen in dem Embryo heranwachsen - mögliche Szenarien die die Forschung mit Chimären in Verruf bringen. Der eigentliche Sinn und Zweck der Versuche: mehr Spenderorgane zur Verfügung zu haben und Medikamente an menschlichen Organen testen zu können.


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